26.08.2019 // Allgemeine News

Mit Innovationsmanagement-Normen eine neue Zukunft gestalten

Erste internationale Norm für Innovationsmanagement-Systeme veröffentlicht

Innovation bedeutet nicht einfach, ein paar gute Ideen zu haben. Es geht vielmehr darum, Unternehmenswerte zu schaffen und Unternehmen dabei zu unterstützen, sich ständig anzupassen und weiterzuentwickeln. Die ISO entwickelt momentan eine neue Reihe internationaler Normen zum Innovationsmanagement, deren erster Teil nun veröffentlicht wurde.

Innovation ist ein immer wichtiger werdender Faktor, der zum Erfolg von Unternehmen aller Art beiträgt und deren Anpassungsfähigkeit in einer sich verändernden Welt stärkt. Neuartige und innovative Ideen machen eine bessere Arbeitsweise möglich und bieten neue Wege, Erträge zu erwirtschaften und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Hier besteht auch eine enge Verbindung zur Resilienz eines Unternehmens, denn Innovation trägt dazu bei, Herausforderungen zu verstehen und auf diese zu reagieren sowie Chancen zu ergreifen, dank derer die Kreativität von Mitarbeitern und Geschäftspartnern zum Vorschein gebracht und genutzt werden kann.

Letztlich sind bedeutende Ideen und neue Erfindungen oft das Ergebnis einer langen Kette kleiner Gedanken und Veränderungen, die alle festgehalten und so gut wie möglich in die richtige Richtung gelenkt wurden. Um das Innovationsergebnis zu optimieren, braucht es passende Prozesse, Werkzeuge und die richtige Unternehmensführung.
Ein Innovationsmanagementsystem stellt einen systematischen Ansatz dar, mit dem Innovation auf allen Ebenen eines Unternehmens integriert wird. Damit können Chancen zur Entwicklung neuer Lösungen, Systeme, Produkte und Dienstleistungen ergriffen oder geschaffen werden.

Die erste internationale Norm für derartige Systeme wurde nun veröffentlicht. In der ISO 56002 «Innovationsmanagement — Innovationsmanagementsystem — Leitfaden» werden alle Aspekte des Innovationsmanagements abgedeckt: von der Entfachung des ersten Funkens einer zündenden Idee bis hin zum Verkauf eines neuen Produkts auf dem Markt. In der Norm wird der Kontext berücksichtigt, in dem ein Unternehmen arbeitet; ebenso wie die zugehörige Kultur, die Strategie, die Prozesse und der Unternehmenseinfluss. Es werden verschiedenste Tätigkeiten behandelt, darunter Produkte und Dienstleistungen, Geschäftsmodelle, Unternehmensinnovation und viele mehr. Die Norm ist auf Unternehmen aller Art und Grösse anwendbar.

Alice de Casanove, die das Normen-Komitee der ISO/TC 279 «Innovationsmanagement» leitet, betont, dass die ISO 56002 Unternehmen dabei unterstützen kann, ihre Geschäftsmöglichkeiten und ihre Leistung auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu verbessern:

  • «Jedes Unternehmen, das seine Zukunft in die eigene Hand nehmen will, muss auf einige Aspekte des Innovationsmanagements zurückgreifen. Damit meine ich, dass es sich weiterentwickeln und anpassen muss, um mit Markt- und Gesellschaftstrends mitzuhalten».
  • Weiter erklärt sie: «Die Herausforderung besteht darin, zu identifizieren, was dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen und zukunftsträchtige Werte schaffen kann, um so zu wissen, wie strategisch gehandelt werden sollte. Mit der ISO 56002 geben wir Leitlinien dazu heraus, wie Unternehmen ihre Ideen am besten festhalten, wirksam testen und die inhärenten Risiken und Chancen meistern können. Die Norm kann Unternehmen so dabei helfen, neue Wertbeiträge zu schaffen und deren Potenzial bestmöglich und strukturiert zu nutzen.»
  • Des Weiteren könne die ISO 56002 laut de Casanove dabei helfen, eine Innovationskultur im Unternehmen zu verankern, um so Kreativität und Motivation aller Unternehmensangehörigen nutzbar zu machen und damit letztlich die Unternehmenszusammenarbeit, -kommunikation, und -leistung zu verbessern.

Neben der ISO 56002 sind kürzlich zwei ergänzende Publikationen in der Normenreihe erschienen:

  • ISO 56003 «Innovationsmanagement — Werkzeuge und Methoden für Innovationspartnerschaften — Leitfaden». Dieser Leitfaden ist für Unternehmen aller Grössen gedacht, die sich mit einem oder mehreren Partnern zusammentun möchten, um bei gemeinsamen Innovationsprojekten zu kooperieren.
  • ISO/TR 56004 «Bewertung des Innovationsmanagements — Leitfaden». Mit Hilfe dieses Dokuments kann bewertet werden, inwieweit das Innovationsmanagementsystem eines Unternehmens so funktioniert, wie es sollte.

Geplant sind in dieser Reihe unter anderem folgende Publikationen:

  • ISO 56000 «Innovationsmanagement — Grundlagen und Begriffe»
  • ISO 56005 «Innovationsmanagement — Werkzeuge und Methoden für das Intellectual Property Management — Leitfaden»
  • ISO 56006 «Innovationsmanagement — Management strategischer Erkenntnisse — Leitfaden»
  • ISO 56007 «Innovationsmanagement — Ideenmanagement»

Voraussichtlich werden weitere Normen folgen.

Das Technische Komitee arbeitet bei der Entwicklung dieser Reihe zudem eng mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Weltbank zusammen.
Die ISO 56002 wurde vom ISO/TC 279 «Innovationsmanagement» entwickelt, das vom französischen ISO-Mitglied AFNOR geleitet wird.

Aktive Teilnahme des nationalen INB/NK 1279 «Innovationsprozess, Interaktion, Werkzeuge und Methoden»
An der Ausarbeitung dieser Innovationsnormen waren mehrere Schweizer Experten beteiligt. In den ersten drei Jahren des Bestehens des ISO/TC 279 fungierte Dr. Raphael H. Cohen von der Universität Genf als Vorsitzender der Arbeitsgruppe WG 3 und koordinierte die Arbeit der Experten aus allen Ländern, die am Entwurf der ISO 56003 beteiligt waren.
Er betont: «Da es für verschiedene Unternehmen sehr schwer ist, sich im Bereich Innovation zusammenzuschliessen, haben wir hier die weltweit besten Vorgehensweisen zusammengetragen, dank derer Innovationspartnerschaften besser und schneller Früchte tragen können. Die Diskussionen mit so vielen Experten waren für mich eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich habe durch sie ein umfassenderes Verständnis der besten Möglichkeiten zum Umgang mit Herausforderungen in Innovationspartnerschaften entwickeln können. Ich bin mir sicher, dass der Inhalt der ISO 56003 vielen Unternehmen dabei helfen wird, einige der schmerzlichen Fehltritte zu vermeiden, die Partnerschaften belasten. Insbesondere können Start-ups und KMUs dadurch leichter mit grösseren Einrichtungen und internationalen Konzernen zusammenarbeiten.»
Da die Ausarbeitung neuer Normen Fachwissen erfordert, würde sich die im ISO/TC 279 aktive Schweizer Delegation darüber freuen, wenn noch weitere Experten zum nationalen Spiegelgremium INB/NK 1279 stossen würden, die ein Interesse daran haben, die in Arbeit befindlichen Normen zu Werkzeugen und Methoden der Innovation mit zu entwerfen.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Prof. Raphael H Cohen, Ph. D
Academic co-director of the Entrepreneurial Leadership specialization of the eMBA of the University of Geneva
Tel + 41 22 3469900 or +41-79-6262383
Raphael.cohen@unige.ch
https://entrepreneurial-leadership.unige.ch/

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Irene Blatter, , Tel: +41 52 224 54 19

Diese Norm bestellen:
ISO 56002:2019 (in französischer und englischer Sprache)

Ihr Mitwirken ist gefragt!
Möchten Sie bei der internationalen Entwicklung von Normen mitwirken? Durch die Teilnahme im nationalen Normenkomitee INB NK 1279 «Innovation process: interaction, tools and methods» bringen Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt dank Informationsvorsprung gegenüber Mitbewerbern. Als Komitee-Mitglied treffen Sie andere nationale Branchenexperten und können neue Normenentwürfe mit diesen diskutieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen.

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Ihre Ansprechpartnerin für eine SNV-Mitgliedschaft:
Birgit Kupferschmid, , Tel: +41 52 224 54 18

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