24.02.2020 // Neue Normen und Produkte

Sicherheitsanforderungen für E-Bikes

Einladung zum Erfahrungsaustausch, ISO/DIS 4210-10

Dank der E-Bikes haben viele Personen das Fahrradfahren wieder neu entdeckt und nutzen es für den individuellen Nahverkehr, beispielsweise um Einkäufe in der näheren Umgebung zu tätigen oder damit zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zu pendeln. Diese Pendelfahrten sind ein wichtiger Pfeiler zur Entlastung der stark beanspruchten Infrastruktur, besonders in Städten und Agglomerationen.

Elektrisch unterstützte Fahrräder, sogenannte E-Bikes, sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Verkaufszahlen der E-Bikes sind in den letzten Jahren von 1792 Stück im Jahr 2005 auf 111 661 Stück im Jahr 2018 angestiegen (Quelle: velosuisse.ch). Heute machen die E-Bikes knapp ⅓ der neu verkauften Fahrräder aus. Es dürften mittlerweile gegen 500 000 E-Bikes auf den Schweizer Strassen unterwegs sein. Zum Vergleich: 2018 wurden 5109 Elektroautos neu zugelassen (Quelle: auto-swiss).

E-Bikes sind stärker als gedacht
Die Motoren moderner E-Bikes sind sehr leistungsstark. Ein E-Bike mit einer Unterstützung bis 25 km/h darf eine maximale Motorenleistung von 250 Watt, ein S-Pedelec mit einer Unterstützung bis 45 km/h maximal 1000 Watt aufweisen. Zum Vergleich: Ein Radprofi, der an der Tour de France um den Sieg mitfährt, kann ca. 420 Watt über eine Zeit von 40 Minuten leisten. Wenn Sie also selbst richtig in die Pedalen treten und Ihr E-Bike Sie dabei mit 250 Watt unterstützt, können Sie es, solange Ihr Akku hält, auch mit einem Radprofi aufnehmen.

Sicherheit von E-Bikes
Aufgrund des Motors sind E-Bikes erheblich schwerer als nicht motorisierte Fahrräder. Ein E-Bike kann gut und gerne über 20 kg auf die Waage bringen. Dies erhöht die zu beschleunigende und zu verzögernde Masse massgeblich, was wiederum sehr hohe technische Anforderungen an Rahmen, Anbauteile und Bremsanlage stellt. Die Sicherheit der E-Bikes ist von zentraler Bedeutung, und die Benutzer müssen sich auf die Technik verlassen können. Die aktuell verfügbaren ISO-Fahrradnormen decken noch nicht alle Sicherheitsanforderungen ab.

Das internationale Normenkomitee ISO/TC 149 erarbeitet aktuell die Norm ISO/DIS 4210-10 «Safety requirements for electrically power assisted cycles (EPACs)». Dieser internationale Normentwurf soll zusammengefasst Folgendes festlegen:

  • Sicherheits- und Leistungsanforderungen für die Konstruktion, Kennzeichnung, Montage und Prüfung
  • Richtlinien für die von den Herstellern gelieferten Benutzungsinformationen
  • Abdeckung aller üblichen Gefahren, Gefahrensituationen und Ereignisse, wenn E-Bikes bestimmungsgemäss oder unter Bedingungen des Missbrauchs, die vom Hersteller vernünftigerweise vorhersehbar sind, verwendet werden
  • Anforderungen und Prüfverfahren für Motorleistungsmanagement-Systeme und elektrische Schaltkreise, einschliesslich des Ladegeräts
  • Beurteilungskriterien für die Konstruktion und den Zusammenbau von E-Bikes und Unterbaugruppen für Systeme mit einer maximalen Spannung von 17 bis 60 V DC

Expertinnen und Experten aus dem Schweizer Normenkomitee INB/NK 2333 «Fahrräder» haben sich mit grossem Engagement am Normungsprozess beteiligt.

Die Meinungen der internationalen Expertinnen und Experten gehen bezüglich dieser Norm jedoch noch weit auseinander. Dies hat dazu geführt, dass auch der zweite Normenentwurf Ende Januar 2020 abgelehnt wurde. Insgesamt 98 Kommentare und Verbesserungsvorschläge aus diversen Länderorganisationen wurden übermittelt. Zusammengefasst geht es darum, dass der Normentext die geforderte Qualität noch nicht erfüllt, mit dem vorgelegten Text gewisse Hersteller benachteiligt werden und wichtige sicherheitsrelevante Aspekte gänzlich fehlen.

Einladung zum Erfahrungsaustausch, ISO/DIS 4210-10
Am 19. März 2020 um 13.00 Uhr führt die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) an ihrem Standort in Winterthur einen Erfahrungsaustausch bezüglich der Norm ISO/DIS 4210-10 und der Sicherheitsanforderungen für E-Bikes und S-Pedelecs im Allgemeinen durch. Möchten Sie hierzu mehr erfahren? Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit Expertinnen und Experten die Sicherheitsthematik von E-Bikes zu diskutieren und Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Möchten Sie am 19. März 2020 dabei sein? Bitte melden Sie sich bei unserer Ansprechpartnerin Irene Blatter an.

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Irene Blatter, , Tel: +41 52 224 54 19

Ihr Mitwirken ist gefragt!
Möchten Sie bei der internationalen Entwicklung von Normen mitwirken? Durch die Teilnahme im nationalen Normenkomitee INB/NK 2333 «Fahrräder» bringen Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen dank eines Informationsvorsprungs gegenüber Mitbewerbern schneller auf den Markt. Als Komiteemitglied treffen Sie andere nationale Branchenexperten und können neue Normenentwürfe mit ihnen diskutieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen.

Weitere Vorteile einer SNV-Mitgliedschaft: Mehr erfahren !

Ihre Ansprechpartnerin für eine SNV-Mitgliedschaft:
Birgit Kupferschmid, , Tel: +41 52 224 54 18

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