30.10.2023 // Allgemeine News

Smart Farming: Jetzt beginnt die internationale Normungsarbeit

von Lea Leibundgut

Durch die Zunahme der Weltbevölkerung steigt der Druck auf die Produktivität und Effizienz in der Landwirtschaft. Intelligente Technologien können hierbei unterstützen. Mit der Gründung eines neuen Technischen Normenkomitees startet die Normung im Bereich Smart Farming bei ISO. Interessierte Expertinnen und Experten werden dazu aufgerufen, sich über die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) in die Normungsarbeit einzubringen.

Smart Farming soll die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft auf ein neues Level heben. Ziel ist es, die Übernutzung von Ackerland und Süsswasser zu minimieren und die Ertragssteigerung von Nutzpflanzen voranzutreiben, um das Wohlergehen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Die Nutzung von Smart Farming bietet zahlreiche Vorteile, wie präzisere Bewässerungsmethoden, optimierte Düngungstechniken und die Anwendung von Drohnen zur Überwachung der Felder. Allerdings gilt es auch Herausforderungen wie Datenschutz und die Komplexität der Technologien anzugehen. Die Entwicklung von international gültigen Normen für Smart Farming ist von grosser Bedeutung, um die Interoperabilität verschiedener Systeme zu gewährleisten und das Vertrauen in diese innovative Technologie zu stärken.
 
Das Thema betrifft diverse Akteure: von den Erzeugerinnen und Erzeugern, den regulierenden Behörenden bis zu den Herstellern der smarten Technologie und letztlich die Konsumentinnen und Konsumenten. Die Entwicklung von international akzeptierten ISO-Normen für die intelligente Landwirtschaft erfordert eine genaue Koordinierung zwischen verschiedenen Interessengruppen, darunter auch den involvierten ISO-Normenkomitees. Die Expertengruppe «ISO Strategic Advisory Group für Smart Farming» hat während mehrerer Jahre Vorarbeit für die kommende Normung geleistet. Mit ihrem finalen Bericht legt die Gruppe nun die Grundlage für das weitere Vorgehen der Smart-Farming-Normung.
 
Eine der ersten Massnahmen fordert die Gründung eines neuen Technischen Normenkomitees rund um datengestützte Agrarnahrungsmittelsysteme. Das Normenkomitee wird sich mit Dateninteroperabilität in Agrar- und Lebensmittelsystemen befassen und umfassende Normen dazu entwickeln. Folgende Themen stehen dabei im Fokus:
  • Agrisemantik
  • Nachhaltigkeitsmodelle, -metriken und -daten in Agrar- und Lebensmittelsystemen
  • Datenmanagement für Viehzuchtaktivitäten
  • Gewächshaus, kontrollierte Umgebung und städtische Landwirtschaft

Die Normung ermöglicht, einheitliche und weltweit akzeptierte Best-Practices-Dokumente für den Umgang mit Daten entlang der agrarischen Wertschöpfungskette festzulegen. Dafür ist es von zentraler Bedeutung, dass sich Akteure aus der Agrarforschung, Wirtschaft und dem Sektor selbst aktiv an der Normung beteiligen und ihr Fachwissen einfliessen lassen. Durch die Zusammenarbeit möglichst vieler unterschiedlicher Stakeholder wird sichergestellt, dass praxisnahe, realisierbare und effektive Normen erarbeitet werden.
 
Ihr Mitwirken ist gefragt!
Möchten Sie bei der internationalen Entwicklung von Normen mitwirken? Durch die Teilnahme im SNV-Normenkomitee bringen Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen dank Informationsvorsprung gegenüber Mitbewerbenden schneller auf den Markt. Als Komitee-Mitglied treffen Sie andere nationale Branchenexpertinnen und -experten und können neue Normentwürfe mit diesen diskutieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Marcel Knecht, , Tel: +41 52 224 54 27

Ihre Ansprechpartnerin für eine SNV-Mitgliedschaft:
Birgit Kupferschmid, , Tel: +41 52 224 54 18

Quellen und weiterführende Informationen:
ISO Strategic Advisory Group Report on Smart Farming | Final Report with Recommendations
ISO FORM 1, ISO TS/P 312 | Data-Driven Agrifood Systems




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