22.03.2020 // Neue Normen und Produkte

Weltwassertag 22. März 2020

Fünf Möglichkeiten der Wassernutzung im Kampf gegen den Klimawandel

Wasser ist eine der stärksten Waffen der Welt gegen den Klimawandel. Ohne Wasser gäbe es keinen natürlichen Schutz durch Feuchtgebiete, Mangroven oder Moore, die uns vor Überschwemmungen und Erosion schützen oder CO2-Emissionen aufnehmen. Wir alle können einen Beitrag zu einem besseren Umgang mit Wasser leisten und den diesjährigen Weltwassertag unterstützen.

Nachfolgend präsentieren wir fünf Möglichkeiten, wie auch Sie einen Beitrag leisten können:

1. Berechnung des Wasser-Fussabdrucks

Das Wissen um die tatsächlichen Auswirkungen des Wasserverbrauchs einer Organisation auf die Umwelt ist der erste Schritt zur Verbesserung. In der SN EN ISO 14046 «Umweltmanagement – Wasser-Fussabdruck – Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien» ist die weltweit erste international vereinbarte Methode zur Bestimmung der Wassereffizienz von Organisationen festgehalten. Von der Menge, Qualität und geographischen Dimensionen des Wassers bis hin zu Änderungen in der Wasserqualität aufgrund von Landnutzung oder anderen Aktivitäten deckt die ISO-Norm alles ab. Sie hilft Organisationen auch bei der Identifizierung von Möglichkeiten zur Verringerung wasserbezogener potenzieller Umweltauswirkungen, die mit Produkten in den verschiedenen Abschnitten ihres Lebensweges sowie Prozessen zur Steigerung der Wassereffizienz verbunden sind. Daraus ergeben sich nicht nur zuverlässige Daten, die in Umweltberichten weltweit verwendet werden können, sondern auch eine Methode, die eine kontinuierliche Verbesserung gewährleistet.

2. Sicherstellung einer effizienten Wassernutzung

Der Klimawandel, die wachsende Bevölkerung und die wasserintensiven Methoden in der Produktion und Landwirtschaft üben einen enormen Druck auf unsere Wasserversorgung aus, sodass wir keine andere Wahl haben, als effizienter mit dem Wasser umzugehen, das uns zur Verfügung steht.
Laut den Vereinten Nationen ist der Wasserverbrauch in den letzten 100 Jahren weltweit doppelt so stark angestiegen wie die Weltbevölkerung: Das bedeutet, dass bis 2030 ein Szenario droht, nach dem 700 Millionen Menschen ihre Heimat wegen Wassermangels verlassen müssen.
Das Hauptziel eines Wassereffizienz-Managementsystems besteht darin, zu wissen, wie viel Wasser wir wo und wie verbrauchen, sowie über wirksame Strategien zur Minimierung des Verbrauchs und zur Maximierung der Effizienz zu verfügen.
Die ISO 46001 «Wassereffizienz-Managementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Verwendung» zielt darauf ab, Organisationen jeder Grösse und jedes Status dabei zu helfen, effizienter mit Wasser umzugehen. Durch einen klaren Rahmen und eine Anleitung für ein effizientes Wassermanagement bietet die ISO-Norm Methoden und Hilfsmittel, um den Wasserverbrauch zu bewerten und zu erfassen, sowie Möglichkeiten und Massnahmen zur Optimierung der Wassernutzung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Methoden zu identifizieren und umzusetzen.

3. Wiederverwendung von Abwasser in der landwirtschaftlichen Bewässerung

Die Landwirtschaft verbraucht sehr viel Wasser, und die wachsende Bevölkerung führt dazu, dass noch mehr Wasser zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Anbauflächen verwendet wird. Aber es gibt auch noch einen anderen Weg. Die Wiederverwendung von Abwasser ist eine sichere Methode, um den Druck auf begrenzte Wasservorräte zu verringern und den Wasser-Fussabdruck einer Organisation zu verbessern. Diese Methode bietet auch einen Rettungsanker für landwirtschaftliche Gemeinden, in denen Wasser knapp ist.
Behandeltes Abwasser kann zur Rückgewinnung von Land, zur Verbesserung des landwirtschaftlichen Wachstums und zur Senkung der Düngungskosten verwendet werden. Eine ökologisch produktive Verwendung von behandeltem Abwasser kann auch dabei helfen, ökologische Schäden an Wasserquellen zu verhindern.
Der vierteilige ISO-Leitfaden ISO 16075 «Leitfäden für die Verwendung von behandeltem Abwasser für Bewässerungsprojekte» ist ein zentrales Instrument für die Landwirtschaft. Sie enthält Empfehlungen für die Entwicklung und Durchführung von Wasserwiederverwendungsprojekten, einschliesslich Planung, Materialien, Konstruktion sowie Leistung, und deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Wasserqualität, Arten von bewässerungsfähigen Kulturen, damit verbundene Risiken und Hauptkomponenten (z. B. Rohrleitungsnetze und Reservoirs).
Die Normen dieser Reihe werden derzeit überarbeitet, um sie noch effektiver und relevanter für die Industrie zu machen. Die neuen Versionen werden im Laufe dieses Jahres veröffentlicht.

4. Lösungen für Kanalisationssysteme (wo es keine gibt)

Zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt sind auf grundlegende sanitäre Einrichtungen vor Ort wie Plumpsklos und Latrinen angewiesen. Systeme vor Ort, bei denen die Abwasserbehandlung lokal und nicht anderswo (d. h. in einer Kanalisation) erfolgt, können eine hygienische und gleichzeitig kostengünstige Lösung sein, wenn sie korrekt umgesetzt und das Abwasser sicher entsorgt wird. Doch zu oft sind diese Systeme schlecht gemacht oder existieren schlicht nicht, wodurch lokale Bäche, Flüsse, Meere und Pflanzen verunreinigt werden.
Die ISO 24521 «Dienstleistungen im Bereich Trinkwasser und Abwasser – Leitfaden für das Management von grundlegenden häuslichen Abwasserdienstleistungen vor Ort» zielt darauf ab, diese Situation zu ändern, indem sie eine praktische Anleitung für das Management und die Wartung von grundlegenden häuslichen Abwasserdienstleistungen vor Ort bietet. Das Ergebnis sind sauberere sanitäre Einrichtungen und eine bessere Gesundheit für Mensch und Umwelt.

5. Verwandlung von Wasser in Wein

Die ISO-Norm 24521 wird durch eine neue Technologie ergänzt, mit der menschliche Ausscheidungen nicht nur sauber und umweltfreundlich behandelt, sondern auch in nützliche Ressourcen wie sauberes Trinkwasser umgewandelt werden können. Die ISO/DIS 31800 «Fäkalschlammbehandlungsanlagen – Energieunabhängige, vorgefertigte, kommunale Ressourcenrückgewinnungsanlagen – Sicherheits- und Leistungsanforderungen» legt Anforderungen und Prüfverfahren fest, um die Leistung und Sicherheit von Anlagen für bis zu 100 000 Personen zu gewährleisten. Die Norm wurde von einem ISO-Expertenkomitee in Zusammenarbeit mit der Bill & Melinda Gates Foundation entwickelt und soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Alle Normen auf einen Blick:

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Barbara Guder, , Tel: +41 52 224 54 14

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