22.03.2019 // Allgemeine News

Weltwassertag 22. März 2019

Eine Norm für die Wiederverwendung von Wasser lässt auf Hilfe im Kampf gegen die Wasserknappheit hoffen

UN-Wasser, das Koordinationsgremium der Vereinten Nationen für Wasserfragen, geht davon aus, dass bis 2030 zwischen 24 und 700 Millionen Menschen durch Wasserknappheit ihre Heimat verlieren werden. Der Weltwassertag rückt das sechste Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goal, SDG 6) in den Fokus, gemäss welchem bis 2030 der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für alle sichergestellt werden soll. Was hält uns davon ab, dieses Ziel zu erreichen, und welchen Beitrag können ISO-Normen in diesem Zusammenhang leisten?

Während 70 % der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, ist nur ein Bruchteil davon Süsswasser. Da das verfügbare Trinkwasser ungleich auf der Erde verteilt, verschmutzt oder umkämpft ist, verfügen Milliarden Menschen nicht täglich über sauberes Wasser. Die aktuelle Situation bedeutet auch, dass es 4.5 Milliarden Menschen, besonders in ländlichen Gebieten, immer noch an angemessener Sanitärversorgung mangelt.

Der Weltwassertag wird jedes Jahr am 22. März gefeiert, mit dem Ziel, auf die Bedeutung von Wasser für die Menschheit aufmerksam zu machen. Das Leitthema des diesjährigen Weltwassertages, «Niemand zurücklassen» , greift das zentrale Versprechen der Agenda 2030 auf, durch nachhaltige Entwicklung erzielten Fortschritt allen zugänglich zu machen. Das Kernstück der UN-Nachhaltigkeitsagenda, mit Hilfe derer die Vereinten Nationen bis 2030 massgebliche Veränderungen in der Welt erzielen wollen, bilden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Das 6. dieser Ziele, das Sustainable Development Goal / SDG 6, ist eigens der Wasserproblematik gewidmet. Die ISO hat über 1400 Normen zum Thema Wasser entwickelt, von denen jede die besten Vorgehensweisen in verschiedenen Bereichen beschreibt, darunter Wasserqualität, Wasserversorgung, Abwasser- und Regenwassersysteme und Infrastruktur. Von einer neuen Norm über die Wiederverwendung von Wasser verspricht man sich insbesondere einen massgeblichen Einfluss auf die Wasserknappheit.

Im vergangenen Jahrhundert ist die Wassernutzung weltweit mehr als doppelt so schnell angestiegen, wie die Bevölkerung gewachsen ist. Wassermangel in Trockengebieten der Erde hat die Ballungsgebiete, in denen rund 55 % der Weltbevölkerung leben (UNO), stark unter Druck gesetzt. Das Technische Komitee ISO/TC 282 (Wiederverwendung von Wasser) widmet sich unter seinem Subkomitee SC 2 (Wiederverwendung von Wasser im städtischen Raum) intensiv dem Problem der Wasserknappheit in Städten. Die von ihm erarbeitete neue internationale Norm, ISO 20760-1, stellt Leitfäden dafür bereit, wie wiederaufbereitetes Wasser zur Deckung des Wasserbedarfs und zur Linderung des Drucks auf städtische Gebiete genutzt werden kann.

«Die Normen des ISO/TC 282 stellen Orientierungshilfen für die Planung und Gestaltung eines zentralisierten Systems zur Wasser-Wiederverwendung und Lösungen zur Wasser-Wiederverwendung in städtischen Gebieten sowie Methoden und Hilfsmittel zur Bewertung der Risiken und Leistung von Systemen zur Wasser-Wiederverwendung bereit. So tragen sie ganz wesentlich dazu bei, dass Wasser effizient wiederverwendet werden und die Wasserknappheit in betroffenen Gebieten bekämpft werden kann», erklärt Maya Ishikawa, Sekretärin des Technischen Komitees. Das ISO/TC 282 richtet sein Augenmerk auch auf Systeme zur Wasser-Wiederverwendung für Bewässerung und industrielle Zwecke.

Eine weitere bedeutende Norm, die sich dem SDG 6 widmet, ist die ISO 30500 über autarke Sanitäranlagen. Weltweit verwenden geschätzte 1.8 Milliarden Menschen mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser und werden mit Folgen wie Krankheiten, Mangelernährung, Armut und Kindstod konfrontiert. Vor dem Hintergrund der gesundheitlichen Bedürfnisse vieler Gemeinschaften auf der ganzen Welt definiert die ISO 30500 die Grundanforderungen für die Gestaltung und Prüfung von autarken Anlagen zur Fäkalschlammbehandlung.

Gemeinsam werden diese beiden Normen einen entscheidenden Beitrag für Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt leisten.

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Barbara Guder, , Tel: +41 52 224 54 14

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