18.06.2015 // Allgemeine News

Bambus und Rattan

Qualitätsstandard für Bambus und Rattan gesucht

Das chinesische Normungsinstitut SAC beantragte bei ISO die Gründung eines internationalen Komitees. Dieses wurde Ende Mai 2015 bestätigt. Normen sollen helfen, Armut zu bekämpfen und sozial-ökologisch nachhaltiges Wirtschaften zu fördern.

Mehr als 10 000 verschiedene Produkte werden in aller Welt aus Bambus und Rattan hergestellt. Möbel, Baumaterialien, Textilien, Dekorationsartikel, Chemikalien, Gesundheitsprodukte und landwirtschaftliche Erzeugnisse generieren jährlich einen Umsatz von etwa 4,5 Milliarden Euro und spielen für das Leben von rund 1,5 Milliarden Menschen eine wichtige Rolle. Gleichwohl gibt es bislang nur nationale Normen, aber keinen international gültigen Standard für Produkte aus diesen Naturstoffen.

Ökologische Zukunftshoffnung
Bambus und Rattan bilden die wichtigsten Waldbestände, die nicht aus Holz sind. Sie zeichnen sich durch schnelles Wachstum, hohen Ertrag und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten aus. International gültige Standards würden den effizienten Ressourceneinsatz fördern, den Holzverbrauch verringern und dadurch einen positiven Einfluss auf den Klimawandel haben, so der Antragsteller SAC.

Mehr als 50 Länder, darunter China, Indien, Indonesien, die Philippinen, Brasilien, Ecuador, Äthiopien, Kenia und Ghana, verarbeiten Bambus und Rattan. Gerade in Entwicklungsländern sind die Rohstoffe und Produkte weit verbreitet und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Armut und bei der Verbreitung von sozial und ökologisch nachhaltigem Wirtschaften. Hauptabnehmer der «Öko»-Waren sind die Europäische Union, die USA, Kanada, Japan und Südkorea.

Internationaler Standard notwendig
Da es extrem unterschiedliche Anwendungen gibt, existieren sehr inkonsistente Definitionen und Zuschreibungen. So werden beispielsweise sowohl natürliche Bambusfasern als auch synthetisch hergestellte Bambus-Viskose-Fasern als Bambusfasern bezeichnet.

An diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig die im Antrag geforderte einheitliche Terminologie, Klassifikation und Beschreibung von Qualitätsmerkmalen und Prüfmethoden ist. Dazu gibt es in einigen der Herstellerländer bereits nationale Standards. Dem Gründungsantrag für ein ISO-Komitee (ISO/TC) wurde Ende Mai 2015 stattgegeben, diese Punkte sollen nun in die Entwicklung der Internationalen Normen einfliessen.

Wichtig ist bei der Entwicklung des Standards aus Sicht des Antragstellers auch, dass besonders kleine und mittelgrosse Hersteller in Entwicklungsländern unterstützt werden, die Qualität ihrer Produkte und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, um leichter am weltweiten Handel teilnehmen zu können.

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:
Barbara Guder, , Tel: +41 52 224 54 14

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