28.01.2020 // New standards and products

Die Wasserstoffmobilität nimmt Fahrt auf

Leitfaden zum Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen

Der Strassenverkehr stellt eine der grössten Herausforderungen beim Klimaschutz dar, und der Schwerlastverkehr auf der Strasse nochmals eine verschärfte. Vor dem Hintergrund globaler Anstrengungen zur Reduktion der CO2-Emissionen gewinnen Fahrzeugantriebe auf Basis erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung, insbesondere die Elektromobilität. Im PW-Bereich wird die Elektromobilität vermutlich hauptsächlich batterieelektrisch sein, bei den Nutzfahrzeugen hingegen sieht man ein grosses Potenzial bei den brennstoffzellenelektrischen Antrieben.

Vermeidung von Schadstoffemissionen dank Wasserstoff
Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge stellen eine vielversprechende Möglichkeit zur Minderung des CO2-Ausstosses dar. Dabei gilt die Voraussetzung, dass der Wasserstoff mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. Wird der Wasserstoff im Fahrzeug in einer Brennstoffzelle umgesetzt, können zudem Schadstoffemissionen wie Stickoxide, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe komplett vermieden werden. Dank kurzer Betankungszeit und hoher Reichweite sind wasserstoffbetriebene Fahrzeuge hinsichtlich Alltagstauglichkeit mit Benzin- und Dieselfahrzeugen vergleichbar.

Bis 2025 Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Europa
Die Infrastruktur in Europa zur Betankung der Fahrzeuge befindet sich derzeit allerdings noch in der Entstehungsphase und das grobmaschige Netz von Wasserstofftankstellen behindert die Verbreitung der Brennstoffzellenantriebe. In der EU soll hier die europäische AFID-Richtlinie (Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe) Abhilfe leisten, die vorsieht, dass bis 2025 in Europa eine Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden soll.

Bildbeschrieb: Tanken mit Wasserstoff (Bildquelle: Empa)

Dank Empa entstand Leitfaden zum Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen
In der Schweiz beschäftigt sich die Empa schon seit vielen Jahren mit dem Thema Wasserstoffmobilität und -infrastruktur. Beim Aufbau der ersten Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz hat sich gezeigt, dass der Genehmigungsprozess und das Zusammentragen der relevanten rechtlichen Bestimmungen für Tankstellenbauer und Behörden oft eine Herausforderung sind. Die Erfahrungen aus dem Empa-Projekt «Aufbau und Betrieb der ersten Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz mit einem Nenndruck von 70 MPa», sind nun in einen Leitfaden eingeflossen. Dieser wird nun seit Oktober 2019 als Schweizer Guideline SNG 10000:2019 «Leitfaden zum Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen» über die SNV publiziert. In der SNG 10000:2019 wird in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung aufgeschlüsselt, welche Behörden und Organisationen in den Genehmigungsprozess in der Schweiz einbezogen werden sollen. Neben der Anleitung zum Prozessablauf sind im Anhang der Guideline die einschlägigen nationalen und internationalen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sowie Normen aufgeführt.

Ziel des Leitfadens ist die Sammlung und Weitergabe von Erkenntnissen aus vorangegangenen Projekten. Die Erläuterungen sollen Planung und Aufbau zukünftiger Wasserstoff-Tankstellen vereinfachen und Tankstellenbauern sowie Behörden eine Hilfestellung für den Genehmigungsprozess bieten. Auf diese Weise soll der Ausbau der Wasserstoff-Betankungsinfrastruktur unterstützt werden.

Die SNG 10000:2019 stellt ein Dokument von rein informellem Charakter dar und ist rechtlich nicht bindend.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

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Your contact person for further information:
Barbara Guder, , Tel: +41 52 224 54 14

Die Schweizer Guideline (Leitfaden) können Sie kostenlos im SNV-Onlineshop bestellen:
SNG 10000:2019 (in deutscher Sprache)

Ergänzend zur SNG 10000:2019 können Sie das Normenpaket «Wasserstoff-Tankstellen» im SNV-Onlineshop bestellen.

Im Normenpaket «Wasserstoff-Tankstellen» wurden in Zusammenarbeit mit der Empa die wichtigsten Normen zum Thema zusammengestellt. Die im Leitfaden SNG 10000 referenzierten internationalen Normen sind Bestandteil dieses Pakets. Die Normen sind, sofern verfügbar, in deutscher, ansonsten in englischer Sprache. Die nordamerikanischen Normen (CSA, SAE) werden auf gesondertem Weg im Format .pdf geliefert.

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