26.06.2023 // General news
Netto-Null-Leitlinien der ISO: Ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft
Netto-Null-Emissionen sind unser bislang stärkstes Mittel gegen die Klimakrise. Der Übergang zu Netto-Null ist eine überzeugende Lösung, welche nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit Vorteile bringt. Denn wenn wir nicht schnell und entschlossen handeln, riskieren wir verheerende Klimaveränderungen mit extremen Wetterereignissen, einen steigenden Meeresspiegel, den Verlust der Biodiversität sowie Störungen in der Lebensmittel- und Wasserversorgung. Die Netto-Null-Leitlinien der ISO bieten eine zentrale Stütze, damit der Wandel gelingt.

Wie Unternehmen von Netto-Null profitieren
Die durch menschliche Aktivitäten freigesetzten Emissionen strapazieren unseren Planeten und treiben uns auf eine unumkehrbare Klimakrise zu. Netto-Null-Ziele können – wenn sie von Regierungen weltweit verfolgt werden – dazu beitragen, den Temperaturanstieg bis 2050 auf 1,5 °C zu begrenzen. Das Erreichen von Netto-Null-Kohlenstoffemissionen ist nicht nur ein ökologisches Gebot, sondern bietet auch erhebliche Chancen für Unternehmen jeder Grösse. Dazu gehören Kosteneinsparungen durch Energieeffizienz, Stärkung des Markenimages sowie Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsvorteile.
Die Netto-Null-Leitlinien der ISO
Im November 2022 hat die ISO auf der UN-Klimakonferenz COP27 in Ägypten Grundsätze für das Erreichen von Netto-Null-Emissionen vorgestellt. Anhand einer Roadmap werden Unternehmen und Organisationen auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt. Die Leitlinien umfassen gemeinsame Definitionen, übergeordnete Prinzipien und umsetzbare Lösungen, um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen.
Die wichtigsten Elemente sind:
- Emissionsreduzierung: Die Reduzierung der Emissionen an der Quelle ist der effektivste Weg, um Netto-Null zu erreichen. Dies kann durch die Verbesserung der Energieeffizienz, die Umstellung auf erneuerbare Energien und innovative Verfahren zur Abfallvermeidung erreicht werden.
- CO2-Kompensation: Für Emissionen, die nicht beseitigt werden können, ist die CO2-Kompensation eine praktikable Lösung. Dabei wird in Projekte investiert, die der Atmosphäre Treibhausgase entziehen oder diese reduzieren.
- Transparenz und Rechenschaftspflicht: Die regelmässige Überwachung und Berichterstattung über Treibhausgas-Emissionen ist für die Transparenz und die Rechenschaftspflicht von entscheidender Bedeutung. Dies hilft den Unternehmen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und die Fortschritte auf ihrem Weg zu Netto-Null zu verfolgen.
- Einbindung von Interessensvertretern: Die Einbindung von Interessensvertretern – Mitarbeitenden, Kundinnen, Investoren und der breiteren Öffentlichkeit – ist ein Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung von Netto-Null-Strategien. Dies fördert eine Kultur der Nachhaltigkeit und treibt kollektive Massnahmen zur Emissionsreduzierung voran.
- Gleichstellung und Gerechtigkeit: Die Netto-Null-Leitlinien stehen im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Sie stellen sicher, dass die ergriffenen Massnahmen, einschliesslich der Verantwortung für Kosten, gerecht verteilt werden und die Rechte der Schwächsten gewahrt bleiben.
Normen gegen den Klimawandel
Die Netto-Null-Leitlinien verweisen auch auf Normen, die bereits existieren. So ergänzen sie beispielsweise die Umweltnormreihe ISO 14000 auf sinnvolle Weise. Darüber hinaus helfen sie Organisationen, ihre verschiedenen Bemühungen zur Erreichung von Netto-Null aufeinander abzustimmen.
Zudem ermöglichen die Leitlinien einen einheitlicheren Ansatz für die Entwicklung künftiger Initiativen und Ziele einschliesslich Normen.
- ISO 14090:2019 Anpassung an die Folgen des Klimawandels
- ISO 14064-1:2018 Treibhausgase
- ISO/DIS 14068 Management von Treibhausgasen und des Klimawandels und damit verbundene Aktivitäten
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