Weltwassertag - Normen zum Schutz unserer kostbarsten Ressource

Kennzeichnungsprogramme im Hinblick auf Wassereffizienz können ein wirksames Mittel sein, um Verbraucher/-innen an den Wert des Wassers zu erinnern und sie dazu zu bewegen, sich für wassereffizientere Produkte und Geräte zu entscheiden. Zwar sind weltweit bereits diverse Systeme im Einsatz, doch nach wie vor gibt es viele Regionen, in denen noch kein Kennzeichnungsprogramm existiert und auch keines geplant ist.

Die künftige Norm ISO 31600 «Water efficiency labelling programmes – requirements with guidance for implementation» wird zuständigen Stellen auf der ganzen Welt dabei helfen, ein eigenes System einzuführen. Die Norm enthält einige Best Practices und Leitlinien zur Vorbereitung und Umsetzung von Kennzeichnungsprogrammen für die Wassereffizienz von Sanitärprodukten und wasserverbrauchenden Geräten.

Richard Lambert ist Manager des ISO-Projektkomitees ISO/PC 316 «Water efficient products – Rating», welches für die Norm ISO 31600 verantwortlich ist. Laut ihm sollen diese Leitlinien die Entwicklung weiterer Kennzeichnungsprogramme für Wassereffizienz ermöglichen. Dies soll wiederum den Markt für effizientere Produkte ankurbeln. Das ISO/PC 316 ist bei der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV) im Nationalen Komitee INB/NK 1316 Wassersparende Produkte – Labelling gespiegelt und stellt somit sicher, dass auch Schweizer Expertinnen und Experten an der Erarbeitung dieser Normen teilnehmen können.

Richard Lambert erklärt: «Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach wassereffizienten Produkten steigt, wenn die Verbraucher darüber informiert sind». Weiter betont er: «Dies wird dazu führen, dass mehr Hersteller in diesen Bereich investieren, und so entsteht eine positive Wechselwirkung».

Ergänzt werden diese Programme durch die Norm ISO 46001 «Managementsysteme zur wirtschaftlichen Nutzung von Wasser - Anforderungen und Anleitung für die Anwendung» , die Methoden und Hilfsmittel bietet, um den Wasserverbrauch zu messen und Organisationen bei der Optimierung ihrer Wassernutzung hilft.

Weitere ISO-Normen, welche Organisationen dabei helfen, Wasser zu sparen und die kostbarste Ressource zu erhalten, sind zum Beispiel die zweiteilige ISO 20760 «Wiederverwendung von Wasser im städtischen Raum – Leitfäden für zentralisierte Anlagen für die Wiederverwendung von Wasser» , und die Normenreihe ISO 16075 «Leitfäden für die Verwendung von behandeltem Abwasser für Bewässerungsprojekte» .

Es gibt Hunderte solcher ISO-Normen, die einen direkten Beitrag zum nachhaltigen Entwicklungsziel «Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen» (SDG 6) der Vereinten Nationen leisten, um die «Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten». Diese befassen sich speziell mit dem Unterziel 6.4: «Bis 2030 die Effizienz der Wassernutzung in allen Sektoren wesentlich steigern und eine nachhaltige Entnahme und Bereitstellung von Süsswasser gewährleisten, um der Wasserknappheit zu begegnen und die Zahl der unter Wasserknappheit leidenden Menschen erheblich zu verringern».

Weiterführende Informationen:
Vereinheitlichungsinitiative in Europa vom «Euroepan Bathroom Forum».