28.09.2020 // New standards and products

Widerstandsfähigkeit Europas bei kritischen Rohstoffen

Ihr Mitwirken ist gefragt!

Die EU-Kommission will die Versorgung Europas mit seltenen Rohstoffen sichern und hat am 3. September 2020 das Metall Lithium, das zur Herstellung von Batterien notwendig ist, in ihre Liste kritischer Rohstoffe aufgenommen. Ein Aktionsplan schlägt darüber hinaus Massnahmen vor, um die Abhängigkeit Europas von Drittländern bei der Versorgung mit weiteren seltenen Rohstoffen zu verringern.

EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton sagt: «Eine Reihe von Rohstoffen ist unerlässlich, wenn Europa beim grünen und digitalen Wandel eine Vorreiterrolle übernehmen und der weltweit führende Industriekontinent bleiben soll. Wir können es uns nicht leisten, uns ausschliesslich auf Drittländer zu verlassen – bei einigen seltenen Erden sogar nur auf ein einziges Land. Durch die Diversifizierung der Versorgung aus Drittländern und den Ausbau der eigenen Kapazitäten für Förderung, Verarbeitung, Recycling, Raffinierung und Trennung seltener Erden können wir widerstandsfähiger und nachhaltiger werden».

Lithium – neu auf der Liste der kritischen Rohstoffe EU 2020
Metalle, Mineralien und Naturmaterialien gehören zu unserem täglichen Leben. Die wirtschaftlich wichtigsten Rohstoffe mit hohem Versorgungsrisiko werden als kritische Rohstoffe bezeichnet. Kritische Rohstoffe sind von entscheidender Bedeutung für die Funktionsfähigkeit und Integrität zahlreicher industrieller Ökosysteme. Die EU-Kommission überprüft die Liste der kritischen Rohstoffe für die EU alle drei Jahre. Sie veröffentlichte die erste Liste 2011 und aktualisierte sie 2014 und 2017. Auf der aktuellen Liste sind 30 Materialien aufgeführt, das sind 14 Materialien mehr gegenüber dem Jahr 2011. Neu auf der Liste stehen Bauxit, Titan, Strontium und Lithium.

EU-Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič erklärt die Wichtigkeit von Lithium: «Allein für die Batterien von Elektrofahrzeugen und zur Energiespeicherung wird Europa bis 2030 bis zu 18 Mal und bis 2050 bis zu 60 Mal mehr Lithium benötigen».

Quelle: EU, COM(2020) 474 final

Neues ISO/TC 333 «Lithium» gegründet
Die Produktion und der Handel mit vielen seltenen Rohstoffen ist hoch konzentriert. Nach Angaben der EU-Kommission deckt China etwa 98 Prozent der Versorgung der EU mit seltenen Erden ab, die für Schlüsseltechnologien wie Elektromotoren und Windkraftanlagen nötig sind.

So ist es auch nicht überraschend, dass China die Initiative ergriffen hat und bei ISO einen Antrag zur Gründung eines neuen internationalen Normenkomitees «Lithium» eingereicht hat. Der Antrag wurde von den ISO-Mitgliedsländern befürwortet und die Gründung des neuen ISO/TC 333 «Lithium» beschlossen. Das Sekretariat wird von China (SAC) geführt. Die EU-Kommission wird die Normungstätigkeiten im ISO/TC 333 aktiv verfolgen, damit sichergestellt ist, dass die internationalen Normen zu «Lithium» auch für Europa passen.

Das Aufgabengebiet des neuen ISO/TC 333 umfasst die Erstellung von Normen zur Gewinnung, Trennung und Umwandlung von Lithium in nützliche Lithiumverbindungen/-materialien. Das Arbeitsprogramm umfasst zudem die Terminologie, die Beschreibung von technischen Lieferbedingungen zur Überwindung von Transportschwierigkeiten und die Definition von einheitlichen Prüf- und Analyseverfahren zur Verbesserung der allgemeinen Qualität von Lithiumprodukten. Der Aufgabenbereich des ISO/TC 333 «Lithium» schliesst explizit die normative Behandlung von Batterien aus, da Batterien Komponenten und keine Materialien sind. Das Thema «Recycling von Batterierohstoffen» gehört ebenfalls nicht zum Aufgabenbereich des ISO/TC 333 «Lithium».

Das ISO/TC 333 strebt die Erstellung von Normen für Lithium in drei Kategorien an:

1. Grundlagennormen

  • Begriffe und Definitionen
  • Verpackung, Kennzeichnung, Transport und Lagerung

2. Normen für Prüf- und Analyseverfahren

  • Chemische Analyse von Lithiumkonzentraten, Metallen, Verbindungen und Werkstoffen
  • Bestimmung der Partikelgrösse, spezifische Oberfläche von Lithium-Konzentraten

3. Produktnormen

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

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Barbara Guder, , Tel: +41 52 224 54 14

Ihr Mitwirken ist gefragt!
Möchten Sie bei der internationalen Entwicklung von Normen im Bereich «Lithium» mitwirken? Durch die Teilnahme im entsprechenden nationalen Normenkomitee bringen Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt dank Informationsvorsprung gegenüber Mitbewerbern. Als Komitee-Mitglied treffen Sie andere nationale Branchenexperten und können neue Normenentwürfe mit diesen diskutieren. Zudem haben Sie die Möglichkeit, internationale Kontakte zu knüpfen.

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